Jerusalem-(Halb)Marathon 2024

Jerusalem-(Halb)Marathon 2024

Der Jeru­sa­lem-Mara­thon ist die größ­te Lauf­ver­an­stal­tung Isra­els. Ins­ge­samt lie­fen am Frei­tag, 8. März 2024, ca. 40.000 Akti­ve. Das Kon­zept ähnelt dem des Kas­sel-Mara­thons. Es gab einen Mara­thon mit 553 Finis­hern und 76 Finis­he­rin­nen, einen Halb­ma­ra­thon mit 3.128 Finis­hern und 764 Finis­he­rin­nen und jeweils ein 10-km-Ren­nen, ein 5‑km-Ren­nen und ein 1,7‑km-Rennen. Hin­zu kam ein Com­mu­ni­ty-Run, also eine Art Fami­li­en­ren­nen. Das Gros der Teil­neh­me­rIn­nen war also auf den kur­zen Stre­cken unterwegs.

Beim Mara­thon waren mehr als 600 Höhen­me­ter und beim Halb­ma­ra­thon immer noch 340 Höhen­me­ter zu bewäl­ti­gen. Für ein rei­nes Stra­ßen­ren­nen ist das also ziem­lich ambitioniert.

Ich hat­te mich ent­schlos­sen, beim Halb­ma­ra­thon zu star­ten. Einer­seits woll­te ich bei die­sem gro­ßen Lauf­ereig­nis in einer geschicht­lich und poli­tisch sehr inter­es­san­ten Stadt teil­neh­men, ande­rer­seits aber auch einen Vor­be­rei­tungs­lauf für den geplan­ten Früh­jahrs­ma­ra­thon unter Wett­kampf­be­din­gun­gen absol­vie­ren. Der Start war bereits um 6.45 Uhr. Das Wet­ter war kühl und ver­sprach auch in den kom­men­den Stun­den recht ange­nehm zu werden.

Der Start fand in zwi­schen der Knes­set, dem israe­li­schen Par­la­ment, und dem Isra­el-Muse­um, am Ran­de des Sacher-Parks statt. Hier befand sich auch das weit­läu­fi­ge Start-Ziel-Gebiet. Vor dem Start leg­te der DJ auf, der auch beim Nova-Musik­fes­ti­val in der Negev-Wüs­te am 7. Okto­ber 2023 auf­ge­legt hat­te, als der Hamas-Über­fall begann und allein auf dem Fes­ti­val­ge­län­de 250 Besu­che­rIn­nen ermor­det wur­den. Natür­lich wur­de vor dem Lauf auch der Opfer gedacht.

Trotz der frü­hen Stun­de waren eini­ge Schau­lus­ti­ge unter­wegs und schon nach dem ers­ten Kilo­me­ter spiel­te auch eine Band am Stra­ßen­rand. Schon der ers­te Kilo­me­ter begann mit einem leich­ten Anstieg. Die Rou­te führ­te durch die Jaf­fa Street, einer sehr beleb­ten Ein­kaufs­stra­ße in Rich­tung Alt­stadt, in der sich der Tem­pel­berg und die Kla­ge­mau­er befin­den. Durch das berühm­te Jaf­fa-Tor führ­te die Rou­te am Tower of David durch das arme­ni­sche Vier­tel, um am Zions­tor wie­der die Alt­stadt zu ver­las­sen. Auf­grund der hüge­li­gen Struk­tur der Lauf­stre­cke waren dem Läu­fer­feld immer wie­der groß­ar­ti­ge Aus­bli­cke Rich­tung Ost-Jeru­sa­lem und zum Ölberg mög­lich. Im Wei­te­ren führ­te die Stre­cke vor allem durch Wohn­ge­bie­te auf rela­tiv brei­ten Stra­ßen. Die Topo­gra­phie blieb abwechs­lungs­reich und zehr­te zuneh­mend an den Kräf­ten. Vor allem zwi­schen den Kilo­me­tern 18 bis 20 muss­ten für einen hef­ti­gen Schluss­an­stieg noch ein­mal alle Reser­ven mobi­li­siert wer­den. Für mich lief es an die­sem Tag ganz gut. Mit der Zeit von 1:47:02 h war ich voll­auf zufrie­den. Ein­mal die vol­le Distanz in Jeru­sa­lem zu lau­fen bleibt eine Über­le­gung wert. Aber auch der Halb­ma­ra­thon ist loh­nend. Ohne­hin gibt es in Jeru­sa­lem für neu­gie­ri­ge Men­schen viel zu ent­de­cken, sodass man eine Lauf­rei­se unbe­dingt aus­deh­nen sollte.

Jan

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